Machmal hat man das unfaßbare Glück, dass man den Anfang eine Karriere mit bekommt. Genau das Gefühl habe ich, wenn ich den Song Devil der jungen in London aufgewachsenen und inzwischen in Hannover ( ja, tatsächlich Hannover) lebendem Folk-Sängerin Sobi höre. Devil ist ein kathartischer Song. Es geht um die Befreiung aus den Klauen des Teufels, der hier für einen dunklen Lebensabschnitt steht, hin zum Licht zu einem besseren Morgen. SOBI erklärt : “Devil is a song that means a lot to me because it’s one of my most personal songs and it came out of a really difficult time. Writing it was a bit like therapy for me! I love playing it live and seeing how people connect with it so I’m very excited to release it as a single! I hope people who listen and relate will be able to find comfort in this song.”
Die sehr akkurat produzierte Musik spiegelt diese Katharsis. Es beginnt mit SOBIs fast melancholischem Gesang, nur begleitet von einer Gitarre und steigert sich zum euphorischen Schluss mit Klavierklängen und Chor.
Als Inspiration gibt SOBI die englische New-Folk-Szene an. Laura Marling ist natürlich ein gutes und passendes Vorbild. Ich bin überzeugt, dass wir noch viel von SOBI hören werden. Im Frühjahr 2020 wird ihre EP Home One Day mit selbst geschriebenen, sehr persönlichen Songs erscheinen. Mehr dazu demnächst an dieser Stelle.
Die Schweizer Black Sea Dahu sind eine Entdeckung des Jahres, deren Aufstieg man unbedingt weiterverfolgen muss. Sie sind bei Live-Konzerten – und davon haben sie 2019 sehr viele absolviert- ungemein sympathisch (Konzertbericht hier). Die im Vordergrund stehende, ebenso natürliche wie charismatische Sängerin Janine Cathrein fasziniert mit ihrer warmen dunklen Stimme.
Ihre Musik ist im rohen, leidenschaftlichen, urbanen Folk verwurzelt, der auch schon auf ihren zurecht viel gelobten Debüt-Album „White Creatures“ zu hören ist. Daran schließ die aus 5 Stücken bestehende EP „No Fire In The Sand“ (Spotify-Link) unmittelbar an, allerdings etwas dunkler und etwas tiefer, wie z.B Wie die berührende Ballade „How You Swallowed Your Anger“
Es gibt unfassbar viele neue Konzerte, darunter eines in Münster
17.10.19 – FR – Paris, Mama Festival 18.10.19 – DE – Haldern, Haldern Pop Bar 19.10.19 – DE – Duisburg, Explorado 21.10.19 – DE – Hamburg, Knust 22.10.19 – DE – Berlin, Lido 23.10.19 – DE – Nürnberg, MUZ 24.10.19 – DE – Dresden, Schauburg 25.10.19 – AT – Lustenau, Carinisaal 26.10.19 – AT – Graz, PPC 29.10.19 – AT – Salzburg, Rockhouse Bar 30.10.19 – AT – Linz, Ahoi Pop Festival
28.11.19 – FR – Limoges, El Doggo 30.11.19 – UK – Faversham, The Hot Tin 01.12.19 – UK – Newcastle, Bobik’s 03.12.19 – UK – London, The Grace 04.12.19 – UK – Manchester, The Castle 06.12.19 – BE – Eupen, Alter Schlachthof 13.12.19 – CH – Bulle, Ebullition 14.12.19 – CH – Davos, Songbird Festival
Fast
drei Jahre vergingen zwischen Robert
Lauperts Debütalbum „Flowers“ und seinem
zweiten Werk. Auf „Reframing“ (VÖ 23.08.2019) erzählt uns
L‘aupaire, so Roberts Künstlername, wie es ihm in der Zwischenzeit
ergangen ist. L‘aupaire ist erwachsen geworden , inzwischen 30 und
Vater einer Tochter.
„Reframing“ besteht neben wunderschönen Balladen auch aus äußerst tanzbaren Songs wie „Cinderella“.
„Reframing“, das bedeutet Umgestaltung, „aus etwas Schlechtem etwas Gutes machen“. „Das geht wirklich“, findet L‘aupaire, „weil wir vieles selbst beeinflussen und Dinge verändern können, wenn wir das nur wollen“. So hat er den Rausch der Jahre, in denen er aus dem Koffer lebte und mit seinem ersten Album „Flowers“ von Auftritt zu Auftritt zog, hinter sich gelassen. Vorbei die Zeit, in der er auf der Bühne den ekstatischen Entertainer gab, aber nach der Show zu nichts mehr zu gebrauchen war und ins Bett ging, während seine Band um die Häuser zog. In den vergangenen drei Jahren, in denen er kein einziges Mal aufgetreten ist, hat er die für ihn persönlich „krasseste Entwicklung“ vollzogen, indem er gelernt hat, „bei mir selbst zu bleiben und mich von Meinungen abzuschotten“. Dem Berliner Radiosender FluxFM erzählte er, dass er das Malen für sich entdeckt hat, als es zuviel mit der Musik wurde.
Die Aufnahmen für „Reframing“ entstanden nicht nur in Berlin, sondern auch in Mannheim, Heidelberg und sogar auf Island. Unterstützung holte sich L’aupair bei gut befreundeten Musikern.
Den Song „Whole Wide World“, eine ruhige, nur von Klavier begleiteten Ballade, schrieb er zusammen mit der irischen Songwriterin Wallis Bird. „Für mich ist das der persönlichste Song“, bekennt L‘aupaire freimütig, „ich beschreibe da eine Zeit in meinem Leben, in der ich an einem Tiefpunkt angekommen war. An dem es nicht mehr weiter ging“. Zeit für einen Perspektivwechsel.
Den Song „Truth“ -ein kunstvolles, elegisches Stück- nahm er in Island mit seinem dort lebenden Freund, dem Gitarristen Omár Gudjonsson auf. Bei dem eher ruhigen und sehnsuchtsvollen „Whoever You Are“arbeitete er L’aupair mit dem schwedischen Indie-Sänger und Gitarristen Petter Ericson Stakee zusmmen. Den Song widmete er seiner einjährigen Tochter.
Am 09.10.2019 kommt L’AUPAIRE nach Münster ins Gleis 22
Musikalisch
klingt „Reframing“ nach einer Mischung aus Folkpop und Americana,
auch sehr tanzbare Stücke wie „Cinderella“ sind darunter.
Produziert hat er es wieder mit dem Mannheimer Jules Kalmbacher, der
einer seiner besten Freunde ist. Und in allen Songs ist sein über
hundert Jahre altes Klavier zu hören, das er in einem Laden
in
Berlin entdeckt hat. „Ich
habe es gesehen, eine Note angeschlagen und gewusst: das ist der
Klang, den ich haben will“.
Und als es dann in seiner Wohnung stand, dieses alte Klavier, da war
ihm klar, „dass
es das Hauptelement meines neuen Albums sein wird“.
Dass das Leben nicht nur schwarz und weiß, sondern sehr komplex ist und dass Tiefe manchmal nur durch den Gegensatz zwischen Freude und Trauer entsteht, das sind zentrale Themen, die sich durch „Reframing“ ziehen. Und so hat L‘aupaire sich mit „Reframing“ tatsächlich eine eigene Welt erschaffen, nicht nur inhaltlich, sondern auch musikalisch und visuell, weil er fast alles selbst gemacht hat: so hat er beispielsweise das Cover selbst gestaltet und auch die Song zum großen Teil selbst geschrieben und co-produziert. „Man kann durch das Album in meine Welt reinschlüpfen“, sagt er, und das ist ein Angebot, das man nun wirklich nicht ablehnen sollte.
Im Vorprogamm: lilly among clouds
Im
Rahmen seiner Reframing Tour wird L‘aupaire auch nach Münster
kommen und am 09.10.2019 zusammen mit der groartigen lilly among
clouds im Gleis 22 ein Konzert bestreiten. Auf die Ohren wird darüber
berrichten.
Suzan Köcher, eine junge Sängerin aus Solingen, machte 2017 mit ihrer Debut-LP Bordeaux Moon auf sich aufmersam. Ihre Musik wird als Psych-Folk, Kraut/ Pop bezeichnet. Einflüsse des Folk der sechziger Jahre hört man heraus.
Ein Konzert in Prag hat bei Suzan Köcher’s Suprafon bleibenden Eindruck hinterlassen. Nicht nur der Bandname ist dem legendären tschechischen Plattenlabel entlehnt – auch ein fünfteiliger Song-Zyklus ist aus dem Besuch hervorgegangen. Die leicht verwitterte Schönheit der Stadt passt als Sinnbild perfekt zur Musik der Band. So schrieben die Musiker im Anschluss an den Trip neue Musik über ihre Tage in der goldenen Stadt, dieauf dem kommenden Album nun die zweite Seite füllt.
Cover
Die Suprafon-Suite beschreibt einen Tag in Prag – vom Aufstehen, über den Fußweg in die Stadt bis hin zum abendlichen Auftritt in einem alten Kellerclub. Als Vorgeschmack gibt es nun den Song „í“. Auf dem Weg in die Innenstadt passierten die Musiker den wunderschönen alten Prager Hauptbahnhof, der die Inspiration für den Song lieferte. Während die Menschen, die den Bahnhof vor langer Zeit erbauten, mittlerweile alle verstorben sind, reckt das Gebäude immer noch sein Haupt in den Himmel. Die Menschen kommen und gehen, halten sich lediglich für wenige Augenblicke in dem prachtvollen Gebäude auf und keiner weiß so genau wohin es den anderen verschlägt. Auf dieser Melancholie baut der neue Song auf – die Lyrics sind trotz des tschechischen Titels in Englisch.
Suprafone, das zweite Album von Suzan Kocher und ihrer Band, wird am 08.11.2019 erscheinen.
Alexandra Lynn (* 1995), die als Alex the Astronaut auftritt, ist eine australische Singer-Songwriterin und Gitarristin. Sie hat sich den Namen nicht von ungefähr gegeben, denn sie ist intelligent und sportlich fit. Lynn absolvierte das Pymble Ladies ‚College in Sydney, bevor sie Mathematik und Physik an der Long Island University in New York studierte, einschließlich einer Arbeit über Sonolumineszenz. Gleichzeitig spielte sie für die LIU Post Pioneers Fußball. Das sind eigentlich gute Voraussetzungen, um sich bei der NASA als Astronautin zu bewerben.
In ihrer am 07.08. erschienenen Single „I Like To Dance“ widmet sich einem ebenso sensiblen wie bedeutsamen Thema: Der häuslichen Gewalt. Alex singt immer sehr deutlich sodass man auch als nicht nativ Englishspeaker ihre Texte gut verstehen kann. Zudem wurde zum Lied ein Lyric-Video erstellt, so dass man den Text auch auf diese Weise gut nachverfolgen kann.
Aus der Sicht einer Betroffenen wird geschildert, wie eine liebevolle Beziehung zunehmend von Gewalttätigkeiten des Mannes überschattet wird, welche Konsequenzen diese Entwicklung für beide Partner besitzt – und wieso die Bindung dennoch bestehen bleibt und nicht einfach aufgelöst werden kann.
„‚I Like to Dance‘ ist nicht meine Geschichte, aber eine, bei der ich das Gefühl hatte, dass es wichtig wäre, sie zu erzählen„, erläutert Alex The Astronaut ihre Motivation hinter diesem Song. Die Musikerin ist hiervon glücklicherweise nicht persönlich betroffen, jedoch trotzdem davon sehr berührt – von den zahllosen, oft anonymen Schicksalen, die den realen Hintergrund für die fiktive Geschichte bilden, die in „I Like To Dance“ geschildert wird. Zu dem Lied wurde ein Lyric-Video erstellt, das es hier zu sehen gibt:
Lucy Kruger ist eine Singer / Songwriterin aus Kapstadt, Südafrika, die heute in Berlin lebt. Ihre Musik konzentriert sich auf die Essenz der Songs, psychedelischer Folk, intim und sphärisch, etwas dunkel.. Lucy wird am 27. September ihr zweites Album „Sleeping Tapes for Some Girls“ bei Unique Records veröffentlichen.
Digging A Hole ist die neueste Single daraus und verkörpert die intime und sanfte Natur der Platte. (Bildrechte: Unique Records)
Es geht um ambivalente Gefühle. Der Song entstand , kurz nachdem Lucy Mitte 2018 von Südafrika nach Berlin gezogen war. Die Stadt, die noch fremd ist, wird gleichzeitig zur neuen Heimat. Song beschreibt einen Versuch, sich zu öffnen, gefolgt von einem unvermeidlichen Rückzug. Ein gestrichenes Cello und ein schwankendes Tempo bilden eine langsam treibende, manchmal sinkende Traumlandschaft. Das Video wurde von Lucy Kruger und dem südafrikanischen unabhängigen Filmemacher Hankyeol Lee produziert.
Lucy Kruger & The Lost Boys werden anlässlich der Veröffentlichung des Albums einige Launch Shows in Deutschland spielen:
Kenneth Minor ist kein einzelner Künstler, sondern ein Bandprojekt, das der Sänger und Gitarrist Bird Christiani zusammen mit seinen Mitstreitern Athena Isabella (Vocals), Andreas Lüttke (Bass) und Florian Helleken (Drums) betreibt. Ihr selbst entwickeltes Genre nennen sie”Freak FolK”. Im Song Hidden Berries, der zweiten Single aus dem neuen Album On My Own, das am 20. September 2019 bei Unique Records erschien, nehmen sie sich eines dringlichen Themas an.
Der preisgekrönte Dokumentarfilm der französischen Schauspielerin Mélanie Laurent „TOMORROW- die Welt ist voller Lösungen“ inspirierte Hauptdarsteller Bird Christiani, die Texte für Hidden Berries zu schreiben. Der Film zeigt verschiedene Projekte und Initiativen weltweit mit alternativen ökologischen, ökonomischen und demokratischen Ideen sowie Lösungen und löst eine unglaubliche Hoffnung und ein angenehmes Gemeinschaftsgefühl aus. Schau dir den Trailer an.
Trotz des des ernsten Themas,dass der Ernst der Klimakrise in der öffentlichen Präsentation bewusst geleugnet oder verharmlost oder beschönigt wird, ist die Musik locker und humorvoll und gibt damit Hoffnung.
Das Lied wurde mit drei gleich lauten Stimmen aufgenommen (Hannah Paularsen, Athena Isabella, Bird Christiani), Florian Helleken am Schlagzeug, Bird Christiani an der Gitarre, Andreas Lüttke am Bass und Maximilian Schneider (Okta Logue, Fooks Nihil) als weiterer Gast am Klavier. Das Video wurde innerhalb eines Tages von Mike Krebs auf Mallorca gedreht.
Meine Lieblings-Schweizer-Band Black Sea Dahu hat heute eine neue Single veröffentlicht. Es ist ein trauriges Lied, denn es geht um eine verflossene Liebe. Es is aber auch ein schönes Lied, denn die folkigen Gitarren und vor allem die dunkle warme Stimme von Janine Cathrein vermitteln ein wohliges Gefühl. Die Musik ist wie eine Bettdecke, in die man sich in kalten Morgenstunden nochmal hinein kuscheln will.
Echoes heißt die neue Single des israelischen Pop-Duos Lola Marsh, bestehend aus Sängerin Yael Shoshana Cohen und Multiinstrumentalist Gil Landau. Shoshana Cohens Stimme erinnert an Lana Del Rey. Dies nutzte sie bei der israelischen Ausgabe der TV‐Sendung The Voice teil und sang »Video Games« von Lana Del Rey so gut das Original. Wie bei Lana Del Rey ist auch der Sound von Lola Marsh immer etwas retro. Bei Echoes ist es die Gitarre, die an Dick Dale & The Del Tones erinnert und damit auf den Soundtrack von Tarantinos Pulp Fiction verweist.
Es ist immer eine besondere Harmonie, wenn Schwestern miteinander singen. Bestes Beispiel sind die Haim -Schwestern. Auf neues Material von denen, muss man wohl noch etwas warten. “They hope to release new music soon” hieß es im April. Die drei Schwestern der Band Joseph sind da scho ein ganzes Stück weiter. Ihr neues Album Good Luck, Kid ist für den 13. September angekündigt. Fast hätten sich die Schwestern getrennt, was zum Glück nicht passierte. Vielmehr lieferte das Real-Life -Drama die Inspiration für die tolle Single Fighter.
Bei „Fighter“ geht es nicht darum, gegeneinandereinander zu kämpfen, sondern, wie Bandmitglied Natalie Schepman sagt, „füreinander“
Joseph aus Portland, Oregon besteht aus den Schwestern Natalie Closner Schepman und den Zwillingen Allison und Meegan Closner.Joseph aus Portland, Oregon besteht aus den Schwestern Natalie Closner Schepman und den Zwillingen