Grateful Cat – Doppelsingle

The Love Frequency & Back To West-Berlin

Ich erinnere mich noch an Zeiten, in denen ich im Plattenladen eine Single erworben und schnell nach Hause getragen habe, um sie auf dem Plattenspieler abzuspielen. Dabei gab es immer als Zugabe ein zweites Musikstück auf der Rückseite. Oft war das Stück auf auf der B-Seite dem Titel auf der A-Seite ebenbürtig, manchmal sogar besser. Angesichts der Vorteile der Digitalisierung in Bezug auf das mobile Musikhören, will ich in diesem Zusammenhang nicht den „guten alten Zeiten“ hinterher weinen. Vinyl hören und klimaneutral Fahrradfahren geht ganz schlecht zusammen.

The Love Frequency – Ein Song über Fan-Liebe

Vergangenheit und Gegenwart kann aber trotzdem gut vereinigt werden. Mit musikalischen Reminiszenzen an „gute alte Zeiten“ beglückt uns derzeit das Duo Grateful Cat (Gwen Tägert und Franky Fuzz) aus Berlin. Ihre Einflüsse, die als Versatzstücke ihrer Songs dienen, reichen von Folk- und Beat der 60er- bis zum Indie-Pop der 2000er-Jahre. Das Konzept geht auf, da es klassisches Songwriting, schöne Harmonien und in mehrstimmigen Gesang im neuen Gewand zeitgemäß zusammenfügt.

Der Indiepopsong The Love Frequency holt die Inspiration vom Alternativ-Pop der 90er. Der Song ist tatsächlich eine Liebeserklärung an Gerry Love, den Bassisten der schottischen Indierock-Combo Teenage Fanclub. Gerry Love verließ die Band 2018. Für alle Fanclub-Fans, so auch für Gwen, war das ein ziemlich trauriger Tag. „You took a note out of my favourite harmony. Took a star off my star sign.
We’re looking for Love, left of stage”, singt sie.

Back To West-Berlin – West-Berliner Nostalgie

Jetzt sind wir wieder beim Thema A- und B-Seite angekommen. Zu der A-Seite der Single The Love Frequency gibt es nämlich auch, ganz klassisch wie früher die B-Seite. Bei Back to West-Berlin übernimmt Franky Fuzz die Leadvocals und es werden nostalgische Erinnerungen an Paul Heaton (The Housemartins, The Beautyful South) wach.

Grateful Cat stellen klar, dass es sich bei Back To West-Berlin um keine „Früher war alles besser“-Lamentiererei handelt: „Wir sind original Westberliner, hier geboren und aufgewachsen und mit Mauer groß geworden. Selbst heute nennen wir den Osten noch den Osten, teils aus Gewohnheit, aber auch mit nostalgischem Augenzwinkern. Als wir vor im letzten Jahr auf einem Konzert in Friedrichshain waren und irgendwann gehen wollten, sagten wir, is bald zwölf, wir müssen rüber nach Westberlin. Und auf dem Fahrrad auf dem Weg nach Hause haben wir dann gesungen, Back to West-Berlin.“

So, jetzt mag jeder oder jede selbst entscheiden, ob die A-Seite oder die B-Seite der persönliche Favorit ist oder ob beide gleichwertig sind.

1 Kommentar zu „Grateful Cat – Doppelsingle

  1. Einfach so gut!

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