Konzertbericht: June Cocó am 03.05.2023 in der Pension Schmidt in Münster

Die Pension Schmidt ist eine nicht allzu große Venue in Münster, mit der Besonderheit, dass das Publikum in gemütlichen Sesseln vor der kleinen Bühne sitzt. Auf der Bühne war eine Stehlampe aufgestellt, wie man sie aus Omas guter Stube kennt, was die Wohnzimmeratmosphäre verstärkte. Neben Mikrophonen und Lautsprechern dominierte eine Klavierattrappe, welche ein Nord-Keyboard beherbergte. Auffällig war, dass die Bühne von ganz vielen japanischen Winkekatzen bevölkert war. Diese Ausstattung passten sehr gut zu dem Konzert, was uns erwartete.

Beitragsfoto © Ulrich Hesselkamp

June Cocó trat in ihrem eng anliegenden Catsuite und mit rotgefärbter Wuschelmähne auf die Bühne. Sie stellte zuerst ihre Gelenkigkeit durch zwei oder drei Ballettübungen unter Beweis. Das Publikum war dadurch ebenso beeindruckt wie begeistert. Dann legte sie mit ihrer One-Woman-Show los und überzeugte meisterhaft mit ihrer wunderbaren Stimme und ihrer Fingerfertigkeit am Keyboard. Dazu setzte sie gekonnt Samples, Loopmaschine und verschiedene Hall -und Effektgeräte ein , sodass die Begleitung durch eine Band nicht vermisst wurde.

Foto ©Thomas Wolff

Gleich beim ersten Stück Superpower gelangt es ihr, das Publikum zum Mitsingen zu animieren. Dies ist umso erstaunlicher, da es keine Vorband als Warm-up gab. Das Kunststück gelangt praktisch aus dem Kaltstart heraus. Überhaupt kam eine gut Kommunikation zwischen der Künstlerin und dem Publikum zustande, das von ihr auf sympathische Art immer wieder angesprochen wurde. So änderte sie spontan den Ablauf, als aus dem Publikum nach der Bedeutung der vielen Winkekatzen gefragt wurde. Sie zog den Song Manekineko vor. Dabei klärte sie auf, dass Manekineko der japanische Name für diese Winkekatze ist und dass diese ihr für die anstehende Japan-Tour Glück bringen sollten. Superpower , wie auch Manekineko sind Songs ihres neuen Albums Infinity Mode, von dem sie alle Stücke spielte. Dabei waren auch zwei Tracks, die es nur auf der Vinyl-Ausgabe gibt und nicht digital zu erhalten sind. Dementsprechend sind diese Song in der Set-Liste, die ich unten als Spotify -Playlist zusammen gestellt habe, nicht enthalten.

Abgerundet wurde das Set durch Songs des Albums Fantasies & Fine Lines und dem französischen Song Metamorphose, vom zweiten Album. Zu bemerken ist noch, dass hier in Münster das erste Konzert ihrer Club-Tour war. Soweit noch kleinere Unsicherheiten beim Ablauf bestanden, überspielt June Cocó diese mit ihrer offenen kommunikativen Art, sodass es ihr niemand übel nehmen konnte. Vielmehr kam es gerade sehr gut an, dass das Konzert nicht in Perfektion und Routine runter gespult wurde.

Nicht nur dem Berichterstatter hat das Konzert sehr gut gefallen, sondern auch dem Münsteraner Rock-Urgestein Steffi Stephan von Udo Lindenbergs Panikorchester. Er saß auch im Publikum und hat das Konzert offensichtlich genossen.

Foto © Ulrich Hesselkamp

1 Kommentar zu „Konzertbericht: June Cocó am 03.05.2023 in der Pension Schmidt in Münster

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