Barbara Cuesta – Little Blackbird/Again

Die in Berlin ansässige deutsch-spanische Singer-Sonwriterin Barbara Cuesta kehrt zur Musik zurück. Im für Oktober plant sie die Veröffentlichung ihres Albums EUFORIA beim eigenen Label Santianes Records, welches sie übrigens nach dem Heimatdorf ihrer Familie in Spanien benannt hat. Die Doppelsingle Little Blackbird/Again ist ein Vorbote.

Es war kein gerader Weg zu diesem dritten Album. Die dreisprachige Künstlerin hatte ihr erstes deutsches selbstbetiteltes Album im Jahr 2005 beim Major-Label Universal und 2011 ihr englisches Album Shine beim Indie-Label Dunefish veröffentlicht. Während Cuesta zwischen 2005 und 2011 als Komponistin fürs Theater und für Filmprojekte tätig war, verdiente sie nach Shine ihren Lebensunterhalt als Yogalehrerin. Während dieser Zeit reifte die Absicht, beim nächsten Album das gesellschaftspolitisch relevante Thema Intersektionalität  aufzugreifen. Menschen können Diskriminierungen mehrfach ausgesetzt sein, so etwa queere People of Color. Solange sich die Verhältnisse nicht ändern, bleibt ihnen nur die Entwicklung von Resilienz.

Little Blackbird- Ein Song, der Gewalt gegen queere Frauen sichtbar machen soll

Der Text von Little Blackbird ist märchenhaft poetisch. Die Erzählerin unterhält sich mit einer kleinen Drossel und erzählt ihr folgende Begebenheit. Zwei Frauen haben ein erstes Date. Eine gibt preis, dass sie seit einem mysteriösen Unfall in der Kindheit grüne Streifen auf der Haut trägt und lässt die andere erst ratlos mit diesem Geständnis zurück. Dann aber erkennt die andere ebenfalls grüne Narben auf ihrer eigenen  Haut  und versteht die Bedeutung der Begegnung. 

Alle Fotos © Silke Weinsheimer

Barbara Cuesta erklärt: “Viele von uns, gerade in der LGBTQ-Szene, haben solche “Unfälle” in der Kindheit überlebt und sind entsprechend gezeichnet. Die grünen Streifen stehen für mich für Verletzungen, die die Zeit eben nicht heilt. Aber ich freue mich immer, wenn die Zuhörenden später ihre ganz eigenen Interpretationen hinzugeben und ich dadurch die Geschichte noch besser verstehen kann. Denn ein Song gehört nicht der Verfasserin, sondern ist  Allgemeingut.”

Der mit Arrangeurin Zeina Azouqah co-produzierte Chamberpop-artige Song kommt als ein leichter Indie-Pop-Track daher. „Ich habe den Song Little Blackbird bewusst mit weichen Streicher- und Flöten-Arrangements und einem Indiepop-Gewand ausgestattet, um erstmal eine softe und leichte Atmosphäre zu schaffen und dann die Frage zu stellen, ob wir Queers zulassen, dass uns diese Verletzungen hart machen oder ob wir gemeinsam heilen wollen. Die Protagonistin entscheidet sich für Letzteres: ‘Two black eyes // I’m happy that you passed by // it’s how I understand why // it is a miracle I’m still alive.’ “ sagt Barbara Cuesta.

Die B-Seite Again ist die queere Love Story mit Leonard Cohen-Vibes. Das Anhören lohnt sich schon allein wegen der sehnsüchtigen Slide-Guitar, die von der wunderbaren M. Rider (Mirna Stanic) gespielt wird.

1 Kommentar zu „Barbara Cuesta – Little Blackbird/Again

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