Zuerst fasziniert von dem Song „Take Stock Of What I Have“ und danach von dem Debütalbum „White Creatures“ verfolge ich seit dem Jahr 2018 das Schaffen der Schweizer Folkband Black Sea Dahu . Bei einem Konzert hier in Münster konnte ich live erleben, welch sympathische Musiker Frontfrau Janine Cathrein und ihre Band sind. In regelmäßigen Newslettern hält Janine die Fans auf dem Laufenden, was die Band gerade so macht. Lässt man das gewaltige Tourprogramm Revue passieren, dass Black Sea Dahu in den letzten vier Jahren absolviert hat, dazu die Zeit im Studio, um zwei Alben und eine EP zu produzieren, fragt man sich besorgt, wie dieser Stress körperlich und psychisch bewältigt werden kann. Dies zumal die Weltlage, konkret der Krieg mitten in Europa, Angst und Sorgen bereitet.

Erstaunlicher Weise sind psychische Belastungen und Ängste offenbar für Janine Cathrein ein Antrieb noch mehr Musik zu schreiben. Musik als Balsam und Erlösung für die Seele. So ist die EP „Orbit“ entstanden. Klanglich ist dies die bisher reichhaltigste Veröffentlichung von Black Sea Dahu.
Janine Cathrein macht keinen Hehl aus ihren Ambitionen, cineastische Musik zu schreiben. Ihr Hunger nach vollmundigen Arrangements und der Fähigkeit, mit Farben zu spielen, kommt bei den 4 Songs dieser EP voll zum Tragen. So wurden die schwungvollen Violinen auf «Mind Power» und «Orbit» von ihr allein eingespielt (das Cello spielte ihr Bruder Simon) – 10 intensive Tage im Studio, um ein ganzes Orchester zu imitieren.