Die Herbstferien sind nun überall vorbei. An der Küsten von Nord- und Ostsee und auf den vorgelagerten Inseln ist es jetzt wieder etwas ruhiger. Mit anderen Worten, es ist genau die richtige Zeit um in den Urlaub zu fahre. Die erholsamen Spaziergänge am leeren Strand lassen sich mit der richtigen Playlist natürlich noch besser genießen.
Beitragsfoto: Henk Otto
Die Playlist führt diesmal ein Künstler an, den wir schon etwas länger auf dem Schirm haben. Er nennt sich Bulgarian Cartrader. Daniel Stoyanov aber ist kein Autohändler, sondern ein talentierter Indie-Musiker, der zuvor alsTeil des Berliner Duos Malky schon tolle Musik gemacht hat. „Lampedusa“ war deren Hit-Single. Der Song LAB packt einen aufs erste Hören mit einer dada-repetitiven Synth-Melodie in Computerspiel-Ästhetik, um die Bulgarian Cartrader ein sattes Soundkorsett mit hypnotischen Loops aufbaut. Absolut tanzbar.
Am Meer wechselt das Wetter schnell. Gerade war der Himmel noch von dunklen Wolken verhangen, dann reißt es auf und die Sonne blitzt hervor. So fühlt sich der neue Song „Hammer“ von Melby aus Stockholm an. Nach dem Donner, der den Track eröffnet und hier und da wiederkehrt, verwandelt sich „Hammers“ in leichtfüßigen und funkelnden Indierock. Matilda Wiezells Gesang malt ein Bild von dörflicher Idylle, aber mit diesem bestimmten Unbehagen, das unter der Oberfläche summt. Doch trotz dieses Unbehagen hebt sich „Hammers“ wunderschön in seinen Refrain, in ein Gefühl der Erleichterung und Freiheit, mit ein wenig Chaos an den aufransenden Rändern.
Von der Hauptstadt Schwedens zurück in unsere Bundeshauptstadt. In Berlin ist Masha The Rich Man gelandet, um gleich wieder zu starten. Wenn die Realität unerträglich wird , wie es zurzeit besonders oft der Fall, wünscht man sich meist nichts sehnlicher als all dem einfach entfliehen zu können. Und das möglichst weit weg -von der Menschheit, dem (Welt-)schmerz, von sich selbst -und was ist schon weiter als das Weltall? Also schrieb Masha The Rich Man „Galaxy Girl“, um sich selbst und nun auch anderen, eine kurzweilige Realitätsflucht in die Untiefen des Universums zu schenken und sich im Klang des Mellotron, der „Space“-Operaartigen Gesänge und verhallten Gitarren für einen Moment zu verlieren.

ATZUR ist wahrscheinlich das einzige austro-spanische Duo in der Welt des Alternative-Pop das sich auf Tinder kennenlernte. Gemeinsam kreieren die beiden einen Sound, der zwischen Nord und Süd, warm und roh, frei und episch lebt. Zwischen Florence+The Machine und Woodkid, Pop und Punk Attitüde: „Faithful Believer„
Urlaub ist hier und jetzt, wenig lust sich über die Zukunft Gedanken zu machen. Die Zukunft ist ungewiss. Dennoch liegt die Entscheidung darüber, ob wir sie aktiv gestalten wollen Tag für Tag in unserer Hand. Die neue Single von SCHWESTER heißt „Die Zukunft“ und appelliert mit ihren Refrainzeilen „Bist du dabei, ich bin dabei!“ an die Selbstwirksamkeit jede*r einzelnen, beschwört die Kraft des Gemeinsamen, ohne dabei die reellen Fragen und Sorgen des Lebens und unserer Zeit klein zu reden.