Ben Gibbard ist den Freunden von Indie(tronic)-Musik bekannt als unverwechselbare Stimme von Death Cab for Cutie und The Postal Service. Der Elektronikkünstler Scott Hansen ist Mastermind des Musikprojektes Tycho und begeistert mit transzendentem Ambient und Chillwave. Es gibt auch eine Hand voll Tycho-Remixes von Songs anderer Künstler. Scott Hansen ist dabei sehr wählerisch. So gab es schon eimal eine Zusammenarbeit von Gibbard und Hansen im Jahr 2015. „Ich war schon lange ein Fan von Bens Arbeit, als ich 2015 die Chance hatte, einen Remix für den Track ‚The Ghosts of Beverly Drive‘ von Death Cab For Cutie zu machen. Bens Stimme war ein sehr inspirierendes Element, mit dem ich aus produktionstechnischer Sicht arbeiten konnte.“ erzählt Scott Hansen. Als nun für den „Only Love“ der Gesangspart fehlte, war es daher für ihn naheliegend Ben Gibbard hinzuzuziehen. Er schickte ein Demo an Gibbard und der nahm einige Vocals darüber auf. Mit Gibbards zutiefst humanistischer Lyrik ergab der ganze Song plötzlich einen Sinn und das Arrangement entwickelte sich daraus.
„Als ich 2014 das Buch „This Changes Everything: Capitalism & The Climate“ von Naomi Klein las, stieß ich auf ein Zitat der Ziegenzüchterin und Umweltschützerin Alexis Bonogofsky aus Montana, das mich sehr bewegte.“, erklärt wiederum Gibbard. „Als sie über den Kampf um den Schutz der öffentlich zugänglichen Ländereien im Südosten Montanas vor dem Bergbauunternehmen Arch Coal sprach, sagte sie: ‚Die Verbindung zu diesem Ort und die Liebe, die die Menschen für ihn empfinden, das ist es, was Arch Coal nicht versteht. Sie unterschätzen das. Und das ist es, was diesen Ort am Ende retten wird. Nicht der Hass auf die Kohleunternehmen oder die Wut, sondern die Liebe wird diesen Ort retten.’
Als dann Scott mir die Musik für ‚Only Love‘ schickte schien sie perfekt für diese Aussage zu sein. Seit ich Alexis‘ Worte gelesen habe, trage ich sie als eine universelle Wahrheit mit mir herum; dass wir die Menschen, Orte oder Dinge, die uns am Herzen liegen, nur mit Liebe und nicht mit Hass bewahren können. Das ist natürlich oft leichter gesagt als getan. Aber ich ertappe mich dabei, wie ich auf ihre Aussage zurückkomme, als wäre es ein Mantra.“