2012, die Schulfreunde Niklas Keiser (Sänger), Steffen Pott (Schlagzeug), Christian Knippen (Gitarre) und Lukas Bruns (Bass) sind so um die 15-Jahre alt (Foto: Martha Friedel). In dem Alter ist es einfach cool eine Rockband zu gründen. Noch cooler ist es, mit Coversongs der Indie-Rock-Vorbilder, wie z. B. die Kings Of Lions, erfolgreich das Kolping-Heim in der Heimatstadt Meppen zum Glühen zu bringen. Als später ein griffiger Bandname gebraucht wird, findet man ihn im Kings Of Lions Titel Razz, so jedenfalls die Legende. Ein einprägsamer Bandname wurde auch gebraucht, denn wenn andere Schülerbands nach dem Schulabschluss aueinanderfallen, gings bei Razz richtig los. Längst schrieben Niklas und Christian eigene Songs. Mit ihrer Mischung aus düsteren Texten und tanzbaren Instrumentals spielten sie jede Menge Festivals und Touren und schaften sich eine solide Fanbase. 2015 und zuletzt 2017 brachten sie 2 Alben raus. Danach wurde es, was neue Platten anging, still.
Razz verlegte seine Basis aus dem ruhigen Emsland in das quirlige Berlin. Jetzt, erwachsener geworden und musikalisch gereift, präsentiert Razz mit „1969 – Conrad“ die erste Single nach dreijähriger Pause. Wieder greift Razz ein düsteres Thema auf. Fake-News, die sich dank Social Media rasend schnell verbreiten, versetzen immer größere Teile der Gesellschaft in Panik und treiben sie Verführern und Populisten in die Arme. Der Song drückt ein Gefühl von Machtlosigkeit aus: „Es ist erschreckend zu sehen, wie sich einige Menschen auf unseriöse Quellen verlassen, ohne diese zu hinterfragen und von Verschwörungstheorien in den Bann gezogen werden. Die Tatsache, dass ein Virus so sehr zur Spaltung der Gesellschaft beitragen kann, ist beängstigend. Zusammenhalt und das Vertrauen in die Wissenschaft sind dabei definitiv sinniger als ignoranter Egoismus und tendenziöse Panikmache“, sagt Sänger Niklas .