Luis Ake hat am Freitag seine neue EP „Zeit“ veröffentlicht. Drei großartige Singles daraus (Lilith, Kiew und Zeit) waren schon draußen, nun ist das Paket mit der Single „Deine Welt“ komplett. Ähnlich wie die Sangeskollegen Drangsal oder Dagobert hat der Stuttgarter keine Angst vor deutschen Texten, die ganz intim daher kommen und ganz persönliche Befindlichkeiten beschreiben, anstatt sich mit den großen Problemen des gesellschaftliche Lebens zu befassen. Schnell ist der Künstler dann in der Kategorie „Schlagermusik“ verortet. In einer Art Vorwärtsverteidigung bezeichnet Luis Ake seine Musik selbst als „Contemporary Schlager“ .Allerdings meint Luis Ake seinen Genrebegriff eher liebevoll,
denn eine Verteidigung hat er nicht nötig. Unter dem Begriff Schlager findet man zu oft ein immer nach dem gleichen Strickmuster erstelltes Massenprodukt. Das gilt leider auch für die Lieder die in solchen Sendungen wie „Sing meinen Song (Vox)“ untereinander von den dort vertretenen Künstlern getauscht werden, eben weil sie so austauschbar sind. Das gilt in keiner Weise für den Sound, mit dem Luis Ake seine Texte, die immer auch poetische Erzählungen von Begegnungen, Orten und Gefühlen sind, unterlegt. Er ist sozialisiert mit den Elektro -Beats der 80er, mit Techno, House und Club-Musik. Diese Einflüsse werden auf den 4 Stücken der EP hörbar,
wenn pumpende Bässe und glasklare Synthesizer mit Luis unverwechselbarem Falsett-Gesang verschmelzen. Apropos 80er, wenn im zweiten Teil von „Zeit“ die Frauenstimme auf französisch singt , dann kommen Erinnerungen Midge Ure (Visage) hoch.
Der Closer der EP „Deine Welt“ ist ein Feature mit John Moods. Der Track ist weniger wavelastigen als die übrigen Stücke und zeigt die Vielfältigkeit von Luis Ake. Das Sück hätte auch in einem Jazz-Keller Bestand.
Hier geht es zum EP-Stream auf den verschiedenen Plattformen.