
Was ist das für eine Band, die ihr Debütalbum (2018) gleich wie ein Best of… „Alle Songs bisher“ nennt? Was sind das für Texte auf dem Zweitwerk? „Ich glaub, wir kamen übers Meer. Wir hatten keine Akkus mehr. Wir hatten keine Leggins mehr. Die große Stadt am Meer, war menschenleer“, heißt es gleich zu Anfang im Opener (Weißt du wie es wird). Dann wird auch mal gefragt, ob alles für die Fische ist (Für die Fische) oder eine Stelle aus der Autobiografie von Reinhold Messner zitiert (Blizzard) . So entwicklen alle Texte auf dem neuen Album von Pauls Jets durch ihrer Rätselhaftigkeit eine Faszination, der man sich unmöglich entziehen kann. Schuld daran trägt auch diese Stimme von Sänger Paul Buschnegg, die seine Herkunft aus Wien nicht verleugnet. Halb singend, halb sprechend, hält sie einen im Bann. Wird eine zweite Stimme benötigt, ist Romy Park etwa mit einem „Da da da“ zur Stelle. Das musikalische Grundgerüst der Mitstreiter*innen Bassistin Romy Park und Drummer Xavier Plus ist solide. Hinzu kommt viel Elektrisches in Form von Synthesizern und wilden Samples. Gerne auch Slow-Motion bewegt sich das Album mit dem nachdenkenswerten Titel „Highlights zum Einschlafen“ zwischen Indie-Rock, Synth-Pop und Shoegaze. Wenn man nach 13 wundersamen Tracks mit den „Dunklen Prinzessinen der Nacht“ und treibenden Disco-Rhythmen am über sieben Minuten langen furiosen vermeintlichen Ende angelangt ist, ist man auch endgültig Fan von Pauls Jets geworden. Als Bonbon wird einem dann noch der zwischen James Blake und Falco angesiedelten Bonus Track „Villa Tugenhat“ serviert.
Acts aus Österreich, wie Wanda, Bilderbuch oder Mavi Phoenix kennt und liebt man. Pauls Jets finden hier zwischen ihre Nische, die sie gekonnt ausfüllen.
Tracklist: