Fast drei Jahre vergingen zwischen Robert Lauperts Debütalbum „Flowers“ und seinem zweiten Werk. Auf „Reframing“ (VÖ 23.08.2019) erzählt uns L‘aupaire, so Roberts Künstlername, wie es ihm in der Zwischenzeit ergangen ist. L‘aupaire ist erwachsen geworden , inzwischen 30 und Vater einer Tochter.
„Reframing“ besteht neben wunderschönen Balladen auch aus äußerst tanzbaren Songs wie „Cinderella“.
„Reframing“, das bedeutet Umgestaltung, „aus etwas Schlechtem etwas Gutes machen“. „Das geht wirklich“, findet L‘aupaire, „weil wir vieles selbst beeinflussen und Dinge verändern können, wenn wir das nur wollen“. So hat er den Rausch der Jahre, in denen er aus dem Koffer lebte und mit seinem ersten Album „Flowers“ von Auftritt zu Auftritt zog, hinter sich gelassen. Vorbei die Zeit, in der er auf der Bühne den ekstatischen Entertainer gab, aber nach der Show zu nichts mehr zu gebrauchen war und ins Bett ging, während seine Band um die Häuser zog. In den vergangenen drei Jahren, in denen er kein einziges Mal aufgetreten ist, hat er die für ihn persönlich „krasseste Entwicklung“ vollzogen, indem er gelernt hat, „bei mir selbst zu bleiben und mich von Meinungen abzuschotten“. Dem Berliner Radiosender FluxFM erzählte er, dass er das Malen für sich entdeckt hat, als es zuviel mit der Musik wurde.
Die Aufnahmen für „Reframing“ entstanden nicht nur in Berlin, sondern auch in Mannheim, Heidelberg und sogar auf Island. Unterstützung holte sich L’aupair bei gut befreundeten Musikern.
Den Song „Whole Wide World“, eine ruhige, nur von Klavier begleiteten Ballade, schrieb er zusammen mit der irischen Songwriterin Wallis Bird. „Für mich ist das der persönlichste Song“, bekennt L‘aupaire freimütig, „ich beschreibe da eine Zeit in meinem Leben, in der ich an einem Tiefpunkt angekommen war. An dem es nicht mehr weiter ging“. Zeit für einen Perspektivwechsel.
Den Song „Truth“ -ein kunstvolles, elegisches Stück- nahm er in Island mit seinem dort lebenden Freund, dem Gitarristen Omár Gudjonsson auf. Bei dem eher ruhigen und sehnsuchtsvollen „Whoever You Are“arbeitete er L’aupair mit dem schwedischen Indie-Sänger und Gitarristen Petter Ericson Stakee zusmmen. Den Song widmete er seiner einjährigen Tochter.
Am 09.10.2019 kommt L’AUPAIRE nach Münster ins Gleis 22
Musikalisch klingt „Reframing“ nach einer Mischung aus Folkpop und Americana, auch sehr tanzbare Stücke wie „Cinderella“ sind darunter. Produziert hat er es wieder mit dem Mannheimer Jules Kalmbacher, der einer seiner besten Freunde ist. Und in allen Songs ist sein über hundert Jahre altes Klavier zu hören, das er in einem Laden in Berlin entdeckt hat. „Ich habe es gesehen, eine Note angeschlagen und gewusst: das ist der Klang, den ich haben will“. Und als es dann in seiner Wohnung stand, dieses alte Klavier, da war ihm klar, „dass es das Hauptelement meines neuen Albums sein wird“.
Dass das Leben nicht nur schwarz und weiß, sondern sehr komplex ist und dass Tiefe manchmal nur durch den Gegensatz zwischen Freude und Trauer entsteht, das sind zentrale Themen, die sich durch „Reframing“ ziehen. Und so hat L‘aupaire sich mit „Reframing“ tatsächlich eine eigene Welt erschaffen, nicht nur inhaltlich, sondern auch musikalisch und visuell, weil er fast alles selbst gemacht hat: so hat er beispielsweise das Cover selbst gestaltet und auch die Song zum großen Teil selbst geschrieben und co-produziert. „Man kann durch das Album in meine Welt reinschlüpfen“, sagt er, und das ist ein Angebot, das man nun wirklich nicht ablehnen sollte.
Im Vorprogamm: lilly among clouds
Im Rahmen seiner Reframing Tour wird L‘aupaire auch nach Münster kommen und am 09.10.2019 zusammen mit der groartigen lilly among clouds im Gleis 22 ein Konzert bestreiten. Auf die Ohren wird darüber berrichten.
L’AUPAIRE – Reframing Tour
Di., 08.10.2019-Leipzig, Naumann’s
Mi., 09.10.2019- Münster, Gleis 22
Fr., 11.10.2019- Erfurt, Kalif Storch
Sa., 12.10.2019- Köln, Luxor (Nachholshow)
So., 20.10.2019- AT-Wien, Chelsea
Di., 22.10.2019- Stuttgart, Im Wizemann
Mi., 23.10.2019- Mainz, KUZ
Fr., 25.10.2019- Essen, Zeche Carl